19.05.2020
Der US-Konzern Foot Locker will sich mit seiner Tochtergesellschaft Runners Point komplett aus dem deutschsprachigen Raum zurückziehen. Mehr als 80 Filialen und mehrere Hundert Mitarbeiter sind wohl betroffen.
Das Handelsunternehmen Foot Locker schließt seine Laufschuhkette Runners Point und nimmt die Marke vom Markt. „Alle Filialen werden geschlossen“, erklärte ein Sprecher des Konzerns am Montag auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.
Wie dpa berichtet, existierten laut Geschäftsbericht Anfang Februar insgesamt 81 Filialen in Deutschland, Österreich und der Schweiz . Im Internet listet Runners Point demnach derzeit 73 Filialen in Deutschland auf. Die Zentrale des Filialisten hat ihren Sitz in Recklinghausen mit 170 Beschäftigten.
Foot Locker- und Sidestep-Filialen nicht von Schließungen betroffen
Rechtsanwalt Jürgen Graser, verttitt in Recklinghausen zwei Runners-Point-Betriebsräte. Er schätzt die Zahl der in den Filialen betroffenen Mitarbeiter laut dpa auf rund 700. „Wir rechnen damit, dass die Tätigkeit was die Stores betrifft so bald wie möglich eingestellt wird“, so Graser.
Foot Locker nannte keine genauen Gründe für die Pläne, sprach aber von einer vorangegangenen „Bewertung unserer Geschäftstätigkeit und der Wettbewerbslandschaft in Deutschland über den Zeitraum der vergangenen zwölf Monate“. Die Marken Foot Locker und Sidestep sind demnach nicht von den Schließungen betroffen.
Corona-Krise verstärkt negative Entwicklung
Foot Locker selbst hatte noch Ende Februar mit einem positiven Ausblick auf steigende Umsätze und Gewinne im laufenden Gesamtjahr überrascht. Der anschließende Lockdown in den USA und vielen Ländern Europas und Asiens hat aber dafür gesorgt, dass der Ausblick bereits Mitte März wieder kassiert wurde.
Der Aktienkurs des Konzerns, der an der New Yorker Börse notiert, zeigt bereits seit Jahren tendenziell nach unten. Dem Unternehmen dürfte wie vielen Einzelhändlern die zunehmende Konkurrenz durch reine Online-Versender das Leben schwer machen. Eine Situation, die sich durch die Corona-Krise weiter verschärft haben dürfte.
Foto: PK